Blower-Door-Test in Hamburg und UmgebungWir beraten Sie gerne, nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf. |
Thermografie und BlowerDoorZur energetischen Beurteilung von Wohngebäuden spielen die BlowerDoor-Messung und die Thermografie – eine wesentliche Rolle. Die großen Energieverluste über die Gebäudehülle kommen einerseits durch schlecht oder nicht gedämmte Bauteile zustande. Als einen Spezialfall kann man die Wärmebrücken ansehen. Man unterteilt sie in konstruktive Wärmebrücken, die durch ihr Material, und geometrische Wärmebrücke, die durch ihre Form zu größeren Verlusten führen als die umgebenden Bauteile. Die Wärmebildkamera macht die Wärmestrahlung der Körper sichtbar und zeigt so die Wärmeverluste über die Bauteile auf. Neben den Wärmebrücken sind die Luftundichtigkeiten die zweitgrößte Ursache für Energieverluste über die Gebäudehülle. Selbst kleine Öffnungen in der Gebäudehülle führen schon bei niedrigen Winddrücken zum Eintritt kalter Luft auf der dem Wind zugewandten Seite. Auf der windabgewandten Seite dagegen entweicht die warme Raumluft. Mit einer Wärmebildkamera können diese Leckagen genauestens lokalisiert und dokumentiert werden. Beispielbilder für Thermografie und BlowerDoor:Die Farbskalen rechts neben den Thermografien zeigen, welche Temperaturen durch welche Farben repräsentiert werden. Dies kann von Aufnahme zu Aufnahme variieren. Die Reihenfolge von niedrigen zu hohen Temperaturen ist in diesem Beispiel aber immer: blau – grün – gelb – orange – rot – rosa – weiß.
Das Wohnzimmer wird von einer großen Fensterfront geprägt. Grundsätzlich – obwohl sich in den letzten Jahren auch hier deutliche Verbesserungen ergeben haben – sind Fenster als die energetisch ungünstigsten Bauteile anzusehen, da sie in erster Linie für den Lichteinfall optimiert sind. Entsprechend stellt sich die Fensterfront als großflächige energetische Schwachstelle dar. Die niedrigsten Temperaturen sind an der Tür (Dichtung), an allen Sprossen sowie am Randverbund zu sehen. In der unteren Hälfte der Tür zeigt sich auch wieder eine Luftundichtigkeit, die Oberflächentemperatur sinkt von 11,6°C (Thermografie 2a) auf 7,4°C (Thermografie 2b). Die Sprossen und der Randverbund zeigen über den gesamten Untersuchungszeitraum nahezu konstante Temperaturen von ca. 13°C. Abhilfe gegen die hohen Wärmeverluste bietet bei der Fensterfront der Austausch der Fenster und Türen durch Sprossenfenster mit thermischer Trennung und mit einem möglichst niedrigen U-Wert (< 1,2 W/m² K). Mindestens sollte jedoch die Leckage an der Tür beseitigt werden, d.h. die Dichtung in der Terrassentür ausgetauscht werden.
Im Gästezimmer sind zwei Leckagestellen aufgefallen: Der verkleidete Balken links neben dem Fenster und die Steckdose unter dem Fenster. In der linken Thermografie fällt oberhalb und seitlich des Balkens die niedrige Temperatur von 12-14°C auf. Noch niedrigere Temperaturen sind in und um die Steckdose mit 8-12°C und in der Fensterleibung mit der Minimaltemperatur von 6,2°C. Während in der rechten Thermografie die Temperatur in der Fensterleibung sich nicht verändert hat, nimmt die Temperatur in der Steckdose auf 6,6°C ab. Die Fensterleibung stellt eine Wärmebrücke dar, die Steckdose dagegen ist nicht luftdicht eingebaut. Kalte Luft zieht von außen durch die Steckdose und kühlt diese ab. In der mittleren Thermografie ist die kalte Fläche deutlich größer geworden, das Temperaturminimum liegt hier bereits bei 4,3°C. Hier streicht die Kaltluft offensichtlich an dem Balken entlang. Um die Leckage genauer orten zu können, sollte die Verkleidung des Balkens abgenommen werden und der Balken kontrolliert werden. Da durch die Leckage auch Warmluft nach außen abgeführt werden kann, kann es sein, dass in diesem Bereich Wasser kondensiert, so dass der Balken regelmäßig feucht wird. Auch unter diesem Aspekt sollte hier eine gründliche Kontrolle erfolgen und die Leckage verschlossen werden. Für die Steckdose empfiehlt sich der Austausch gegen eine luftdichte Dose. |